So, Ihr Lieben, mal wieder ein Blog-Eintrag zu sehr fortgeschrittener Stunde. Das kann nur eines bedeuten: es war ein langer und anstrengender Tag.
Begonnen hat er für uns heute Morgen um 6 (!!!) Uhr, als der Wecker klingelte. Schließlich hatten wir heute viel vor und unsere Morgen-Rituale (Aufstehen, Waschen, Frühstück machen, gemütlich frühstücken, Rucksäcke packen, …) dauern eben auch ihre Zeit. Gegen 8 Uhr sind wir dann in Richtung der Caldera aufgebrochen. Für heute hatten wir uns die lange Wanderung (fast) vom Kamm bis zur Talsohle der Caldera vorgenommen. Das sind knapp 1.000m Höhen-Unterschied und die reine Laufzeit wird – je nach Quelle – zwischen 5 und 7 Stunden angegeben. Wir haben mit Pausen, Staunen, Genießen und Fotografieren ca. 8 Stunden gebraucht. Aber der Reihe nach…
Gegen 8:30 Uhr waren wir dann an der Talsohle und haben dort unser Auto abgestellt. Von dort fahren (organisiert) Taxis zum Startpunkt der Wanderung ca. 1.000 Höhenmeter weiter oben. Das ist wirklich praktisch. Die Organisatorin konnte Spanisch, Englisch und Deutsch, daher war die Kommunikation schonmal kein Problem. Die Fahrt kostet allerdings stolze 51€, daher macht es Sinn, sich das mit anderen Wanderern zu teilen. Wir haben also noch ca. 15min gewartet und sind dann gemeinsam mit 2 Spanierinnen nach oben gefahren worden – 50% gespart, das Herz des Halb-Schwaben frohlockt… 😉
Nach ca. 30min Fahrt hatten wir dann den Startpunkt erreicht. Die beiden Spanierinnen sind zuerst aufgebrochen, wir haben uns noch einen Moment Zeit gelassen und die Aussicht genossen.
Danach ging es aber auch schon los. Wer schonmal in den Bergen unterwegs war, der weiß, dass eine lange Strecke – auch wenn sie nur bergab geht – ganz schön anstrengend sein kann. Und so war es auch. Nichtsdestotrotz war es eine wirklich tolle Wanderung.
Die erste Hälfte führte uns durch sonnenbeschienene Kiefern- und Lorbeer-Wälder vom Start bis zu einem Camping-Platz ca. 300m tiefer. Dieser Teil war noch recht „entspannt“. Der weg verlief größtenteils im Schatten der Kiefern und wir konnten immer wieder tolle Ausblicke genießen. Der harzige Geruch – ich habe gestern schon davon geschwärmt – tat sein übriges. Wir fühlten uns pudelwohl. 🙂
Gegen Mittag haben wir dann den „Campingplatz“ erreicht und dort eine kurze Mittags-Rast eingelegt. Der Campingplatz st mehr oder weniger eine Ebene Fläche, auf der Wanderer ihre Zelte aufbauen können und dürfen. Außer einer Toilette / Waschraum wird sonst nichts geboten. Und da der Bereich eben nur fußläufig zu erreichen sind, stand auch nur ein einziges Zelt.
Naja, wir haben uns unserer Bananen trotzdem schmecken lassen und konnten uns anschließend zumindest die Hände waschen und uns etwas frisch machen.
Anschließend ging es weiter zur zweiten und – wie man uns schon vorgewarnt hatte – deutlich anstrengenderen Etappe. Und das hat mehrere Gründe: der erste Teil der Etappe führt über sehr steile Wege und Serpentinen gleich mal mehrere hundert Meter in die Tiefe, der zweite Teil führt dann größtenteils durch ein Flussbett. Beide Teile liegen leider nicht mehr so schön im Schatten – der ist da eher Mangelware. Die Sonne hat erbarmungslos gebrannt und wir waren sehr froh, unsere Camelbaks gut gefüllt zu haben.
Nichtsdestotrotz war natürlich auch diese zweite Etappe sehr schön und es gab tolle Ausblicke. Das Flussbett war ziemlich leer – mit gutem Grund, wie wir wissen. Der Parkranger gestern hatte uns schon verraten, dass es in der Caldera seit 8 Monaten keinen Tropfen (!) geregnet hat. Wo soll also das Wasser herkommen? Natürlich speisen sie Quellen die Flüsse trotzdem, so dass man immer mal wieder „Rinnsale“ sehen kann. Aber es ist eben bei weitem nicht so spektakulär. Und Attraktionen wie der „Cascada de Colores“ sind dann eben auch nicht so beeindruckend, da durch das fehlende Wasser eben auch die Farbe verschwindet.
So gegen 17:45 Uhr sind wir dann wieder – reichlich erschöpft – an unserem Parkplatz angekommen.
Auf dem Heimweg waren wir noch beim Hiper Dino in El Paso zum Einkaufen. Auch wenn das natürlich nicht mit französischen Supermärkten vergleichbar ist, haben die eine ganz ordentliche Auswahl. Bananen haben wir dann noch im Supermercado der Cooperativa la Prosperidad eingekauft. Das ist eine Art Agrar-Genossenschaft der Bananenbauern hier, die unter anderem in einem kleinen Supermarkt auch die eigenen Produkte (nicht nur Bananen) verkaufen. Leider haben wir Back-Bananen erwischt… 😉 Naja, wir werden das Beste draus machen und morgen nochmal die richtigen kaufen.
Zu Hause haben wir dann noch gegessen und jetzt sitze ich mit einem Gläschen Wein auf der Couch und schreibe diesen Beitrag. Elisa ist schon ins Bett verschwunden und auch mich ruft das schon ganz ordentlich… Morgen werden wir erstmal ausschlafen und es dann etwas langsamer angehen lassen.
Ach ja… natürlich habe ich auch heute wieder Eidechsen gejagt:
Elisa meinte aber, ich solle auch mal was anderes fotografieren…
Frösche gab es im Fluss mehr als genug. Selbst bei wenig Wasser haben die ein ziemliches Konzert veranstaltet…
So, das war es nun aber wirklich für heute. Gute Nacht zusammen bzw. einen schönen Abend an die Amerikaner!
Liebe Grüße von der Insel!
Die Fotos sind wieder überwältigend. Schön, dass ihr uns auf diese Weise auf die Reise mitnehmd.
Gruß vom Westerwald